Reproduktionsmedizin
utrogest® Luteal
utrogest® Luteal sind Weichkapseln zur vaginalen Anwendung für die Lutealphasenunterstützung im Rahmen einer assistierten Reproduktionstherapie (ART). Die Anwendung kann bis zur 12. Schwangerschaftswoche (SSW) zum Erhalt der Frühschwangerschaft fortgesetzt werden.
Präparat
utrogest® Luteal 200 mg
Weichkapseln zur vaginalen Anwendung
Wirkstoff: mikronisiertes Progesteron
utrogest® Luteal zeichnet sich aus durch:
- Erste und einzige Weichkapseln mit mikronisiertem Progesteron, die zur vaginalen Anwendung für die Lutealphasenunterstützung bei ART zugelassen sind
- Einsatz zur Lutealphasenunterstützung bei ART gilt als Methode der Wahl1
- Erstattungsfähig im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung
- Anwendbar bis zur 12. Schwangerschaftswoche
- Uteriner First-Pass-Effekt führt zu verstärkter Progesteronwirkung am Endometrium2,3
- Durch klinische Studien belegte Wirksamkeit und Verträglichkeit4,5,6,7
Unterstützung der Lutealphase
Es gibt zwei grundsätzliche Prinzipien der Unterstützung der Lutealphase: die Stimulation des Gelbkörpers mittels humanem Choriongonadotropin (HCG) und die direkte Behandlung mit Progesteron. Eine Behandlung mit HCG ist wirksam, sie wurde jedoch mit einem gehäuften Auftreten ovarieller Hyperstimulationssyndrome (OHSS) in Verbindung gebracht, vor allem auch einer Häufung schwererer Fälle8,9. Deshalb wurde von der routinemäßigen Lutealphasenunterstützung mit HCG abgeraten10. Dagegen existieren Hinweise, dass schwerere Fälle von OHSS ohne wesentliche Einbußen für die Schwangerschaftsraten vermieden werden können, wenn die Ergänzung der Lutealphase mit Progesteron erfolgt11.
Die vaginale Anwendung von Progesteron gewann an Attraktivität, nachdem experimentelle12 und klinische2,3 Daten eine Anreicherung im uterinen Gewebe nach vaginaler Verabreichung demonstrierten. Man spricht hierbei von einem sogenannten uterinen First-Pass-Effekt, die Progesteronplasmaspiegel im Blut bleiben dabei niedrig.
Ein zusätzlicher Vorteil gegenüber der oralen Anwendung von Progesteron ist die Umgehung des hepatischen First-Pass-Effektes. Dieser führt zu einer hohen Leberbelastung sowie einer bereits erheblichen Metabolisierung des Progesterons. Die Folge sind sehr variable Blutspiegel an unverändertem Progesteron im Körper13,14.
Vaginale Anwendung
Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen stützen die Anwendung von vaginalem Progesteron zur Lutealphasenunterstützung als Methode der ersten Wahl. Vaginales Progesteron gilt bei Reproduktionsmedizinern als zu bevorzugende Option der Lutealphasenunterstützung in Zyklen, in denen Gonadotropine zur ovariellen Stimulation eingesetzt werden, auch beispielsweise bei intrauteriner Insemination. Zudem kann vaginales Progesteron für Frauen erwogen werden, denen aufgrund fehlender oder funktionsloser Ovarien bzw. generell in einem nicht stimulierten Zyklus (kryokonservierte) Embryonen (nach dem Auftauen) transferiert werden.
Die US-amerikanische Gesellschaft für Reproduktionsmedizin hat 2008 die Progesteronergänzung als üblichen Bestandteil von Unfruchtbarkeitsbehandlungen, insbesondere der ART, ohne relevante Risiken für Mutter und Fetus eingestuft. Die vaginale Anwendung von 200 bis 600 mg/Tag Progesteron wird als eine Option empfohlen.
Vaginal angewendetes utrogest® Luteal 200 mg wird im Allgemeinen sowohl systemisch als auch lokal gut vertragen.
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