Testosterontherapie über 60 Monate verbessert Aging Male Symptome Scores bei Männern mit Altershypogonadismus
StartNews: HormonitorTestosterontherapie über 60 Monate verbessert Aging Male Symptome Scores bei Männern mit Altershypogonadismus
Wie beeinflusst eine Testosterontherapie bei Männern mit im Erwachsenenalter einsetzendem Testosteronmangel die Lebensqualität im Vergleich zu einer Nichtbehandlung?
Veröffentlicht am
25.11.2024
Originalbeitrag erschienen bei andrologen.info | andro.topics
Hintergrund/Zielsetzung
Bei Männern mit im Erwachsenenalter eingesetztem Testosteronmangel wurden anhand eines Registers Veränderung (Δ) des Aging Male Symptoms Scores (AMSS) mit/ohne Therapie mit Testosteronundecanoat (TU) analysiert.
Patienten und Methoden
In den mit nicht-parametrischer Statistik durchgeführten Analysen wurden Veränderungen des AMSS bei Männern unter der Therapie mit TU und bei Männern, die keine TU-Therapie erhalten hatten, in 6–12 monatlichen Intervallen bestimmt.
Abb.: Graphische Darstellung der Assoziation zwischen ΔAMSS nach 60 Monaten und AMSS-Werten zu Beginn.
Ergebnisse
AMSS- und ΔAMSS-Werte während des Follow-up:
Unter einer 60-monatigen Therapie mit TU sanken die AMSS-Werte (entsprechend einer verbesserten Lebensqualität [QoL]) an jedem Zeitpunkt bei jedem Mann im Vergleich zu dem Baseline-Wert signifikant (p<0,0001, sign-rank).
Bei Männern, die sich gegen TU entschieden hatten, stiegen die AMSS-Werte (Verschlechterung der Lebensqualität) zu jedem Zeitpunkt im Vergleich zum Ausgangswert und den zuvor aufgezeichneten AMSS-Werten.
Prädiktive Faktoren für ΔAMSS nach 60-monatigem Follow-up:
Es wurden separate lineare Regressionsanalysen mit ΔAMSS als abhängiger Variable und Basis-AMSS als unabhängiger Variable bei Männern mit/ohne TU durchgeführt.
Der Baseline-AMSS war in beiden Gruppen invers mit dem ΔAMSS assoziiert (p<0,001) mit identischen Koeffizienten, obwohl die 95% Konfidenzintervalle bei den Männern ohne TU weiter waren. Bei den Männern unter TU ließ der (R²=0,97) erkennen, dass sich nahezu die ganze Variabilität durch obige Assoziationen erklären lässt (Abb. 1).
Dieser Zusammenhang blieb signifikant (p<0,001), selbst wenn die Modelle für Alter, sowie die nach 60 Behandlungsmonaten aufgezeichneten Werte für Serum-Gesamttestosteron, Bauchumfang, HbA1c und Blutdruck adjustiert wurden.
Obwohl die Assoziationen zwischen ΔAMSS und dem Baseline-AMSS bei nicht unter TU-Therapie stehenden Männern auch nach Adjustierung für Alter, Serum-Gesamttestosteron, Bauchumfang, HbA1c und die Blutdruckwerte signifikant blieben (p<0,001), war jeder diese Faktoren auch mit ΔAMSS assoziiert.
Bei Männern ohne TU-Therapie war der R²-Wert in der Assoziation zwischen ΔAMSS und dem Baseline-AMSS niedriger (0,40). Daraus resultierte (wie aus der Abbildung hervorgeht) ein größerer Streubereich als bei Männern mit TU-Therapie. Wenn alle die Faktoren in ein einzelnes Modell Eingang fanden, waren Baseline-AMSS, Alter und der Serum-Gesamttestosteronspiegel invers mit dem ΔAMSS assoziiert, wohingegen der Bauchumfang und der diastolische Blutdruck bei Männern ohne TU-Therapie positiv mit dem ΔAMSS assoziiert waren.
Veränderung der AMSS-Kategorien basierend auf den Symptomen nach 60 Monaten:
Alle Männer wurden zu Beginn und nach 60 Monaten Nachbeobachtung basierend auf Symptomen nach AMSS-Kategorien stratifiziert; 17–26 (keine signifikanten Symptome), 27–36 (leichte Symptome), 37–49 (mittelschwere Symptome) und >49 (schwere Symptome).
Zu Baseline hatte keiner der 260 Männer unter der TU-Therapie und nur einer von den 361 Männern ohne TU (Patientenzahlen beschränkt auf diejenigen mit AMSS-Werten zu Beginn und nach 6 Monaten Nachbeobachtung) AMSS-Werte zwischen 17 und 26. Nach 60 Monaten war bei 259 von 260 Männer mit TU-Therapie eine niedrigere AMSS-Kategorie (Verbesserung der Symptome) feststellbar, während die anderen Männer in der gleichen Kategorie verblieben, obwohl der AMSS nach 6 Monaten von 49 auf 41 zurückgegangen war.
Im Gegensatz dazu war bei den 361 Männern, die sich gegen TU entschieden, nur bei einem Mann eine niedrigere AMSS-Kategorie (Verbesserung der Symptome) erkennbar (AMSS-Senkung von 51 auf 44), während 213 Männer in derselben Kategorie blieben und die übrigen 147 Männer in eine höhere Kategorie (Verschlechterung der Symptome) gerieten.
Kernaussagen
In dieser Studie wird gezeigt, dass Testosterontherapie bei Männern mit im Erwachsenenalter eingesetztem Testosteronmangel mit einem geringeren AMSS (verbesserte Lebensqualität) assoziiert ist, während Nichtbehandlung zu erhöhten Werten (Verschlechterung der Lebensqualität) führt.
Die Baseline-AMSS-Werte sind in beiden Gruppen inverse Prädiktoren der ΔAMSS.
Literatur
Haider KS, Zitzmann M, Ramachandran P, et al. 2024. Testosterone therapy over 60 months improves aging male symptoms scores in all men with adultonset testosterone deficiency. The Aging Male 27:1, 2357548.